Handaddierer

Die Eingabe erfolgt per Hand bzw. Finger, meist Zahnscheibenaddierer oder (Ziffern)Rollenzählwerk.

 

Frühes Patent aus 1886 von Paul Jasper: DE41406

 

Übersichtsbeitrag: "Von Fossa-Mancini bis Triumphator KA - Die Technik mechanischer Kleinrechenmaschinen mit Ziffernrollen-Rechenwerken und Mehrfach-Zählrollen" von Peter Haertel, 2015

 

Addac

Accurate Adder und Subtractor

Zählrollen

hergestellt von Addac Co., Grand Rapids, Mich., USA

produziert ab 1925 bis Ende 1920er (Patent US1661605 von 1926)

8x8 Stellen, 20x14x14,5 cm, 2,85 kg

Seriennummer: 00227; Baujahr 1925; Preis: 24,50 US$

Sehr schön designter, stabiler Addierer im Blechgehäuse. Subtrahieren via Komplementärzahlen: to add - pull down - to subtract - push up (ideal kurze Anleitung). Gemäß Martin bestand die Addac aus nur 118 Teilen, davon 32 beweglich. Technisch ähnlich wie Add-o-matic und Högfors (s.u.) sowie Toy Adding Machine, alle basierend auf der Sirius.

Die Addac gab es auch als Version für die alte brit. Währung.

Lit.: Martin S.385: "Es sind nur wenige Exemplare dieser Maschine hergestellt und verkauft worden." Allerdings reichen die mir bekannten Seriennummern bis in die 5.000er. Mein Expl. hat die kleinste mir bekannte SN.

Link: Infos mit Video, Werbeanzeigen und Patenten von Jaap Scherphuis.

Add-o-matic

Zählrollen

hergestellt von Add-o-matic, Chicago, USA

(manchmal wird Chadwick CMI, Japan, als Hersteller angegeben; einen Beleg konnte ich bisher nicht finden; das wird falsch vom Speedee Add-a-matic übertragen worden sein)

produziert um Mitte/Ende 1940er (Werbung aus 1947 bis 1949; in letzterer heißt es factory close out for 50 % of; s. Abb. 5 aus Billboard vom 3.12.1949)

6x6 Stellen, 29x17,5x15,5 cm, 3,1 kg, Preis: 19,75 US$ (1949: 9,95 US$)

Ausgewachsener Addierer in großem Blechgehäuse auf Holzplatte montiert. In einer Händler-Annonce heißt es, durch Massenfertigung koste sie nur 1/3 des sonst für solche Addierer üblichen Preises - dennoch sehr selten anzutreffen und keine Infos verfügbar.

Nicht zu verwechseln mit der Add-o-matic Adding Machine (wegen Namensgleichheit und da ebenfalls Blechrechner wohl vom selben Hersteller) und den diversen Add-a-matic Rechnern.

Die Add-o-matic sieht aus - besonders bzgl. Technik und Gehäuseform - wie eine modernisierte Kopie der um 1920 von den Siriuswerken gefertigten Schnell-Addiermaschine Sirius (siehe Historische Bürowelt Nr. 63 S. 3ff).

Caroline

Zählrollen

hergestellt in Lizenz von Ets. Vullierme, Rumilly, F

produziert in den 1950/60ern

7x7 Stellen, 20,5x24x14 cm, 1,68 kg

Addierer aus Metall mit sehr großzügig ausgeführtem Design-Gehäuse; mit Löschtaste. Im formschönen, maßgeschneiderten Tragekoffer.

Die Fa. Vullierme (seit 1980 Vulli) ist ein frz. Spielwarenhersteller.

Das Original, die Simex Caroline, wurde von Simex (Societe Industrielle des Metaux Manufacture S.A.), Nyon, Schweiz produziert; konstruiert von Tibor Arvai. Exportpreis (1962): 52,50 SFr pro Expl. (bei Abnahme von 12 St.).

Link: Beschr. der Simex Caroline

Högfors

Zählrollen

hergestellt von A.-B. Affärssystem, Stockholm (1946-48) und von Högfors (1948-ca.1950) [Angaben aus rechnerlexikon.de]

produziert Mitte-Ende 1940er (Pat. sökt - Pat. beantragt)

7x7 Stellen, 20x12,5x13 cm, 2,1 kg; Preis: 125 Schwed. Kronen

Seriennummer 471003; Baujahr: 1947 - die mir bekannten Högfors-Maschinen haben alle 5- oder 6-stellige SN, beginnend mit 47 oder 48, was auf das Produktionsjahr verweist.

Es wurden offenbar nur wenige Maschinen produziert. In D weitgehend unbekannt (auch Schranz kennt sie nicht) bzw. nicht vertrieben; dieses Expl. wurde in Prag verkauft.

Technisch ähnlich wie Addac (s.o.) und Add-o-matic (s.o.) sowie Toy Adding Machine, alle basierend auf der Sirius. Mit engl. Anleitung auf der Unterseite; neben dunkelgrünen gab es auch schwarze Maschinen.
Werbung: Räkna med en högfors sa slipper Ni onödigt huvudbry - Rechnen Sie mit der Högfors, dann vermeiden Sie unnötige Kopfschmerzen.
Links: Infos und Werbung von 1948 im Rechnerlexikon; weitere Infos, Anleitung und Fotos bei Jaap

Neckermann Haushaltskalkulator

Zählrollen

hergestellt von Solo(?), Made in Japan

produziert in den 1960ern

7x7 Stellen, 12x9,3x9,5 cm, 278 g

Addierer aus Kunststoff, hergestellt für und vertrieben von Neckermann, die Gummifüße tragen die Prägung Solo. Subtraktion via aufgedruckter Komplementärzahlen. Baugleiche Modelle gibt es mit dem Aufkleber Chadwick (amerik. Importeur/Händler) und Solo.

Regina

Regina Addi

Zahnscheibenmaschine mit Rollenzählwerk

hergestellt von REGINA-Rechenmaschinen Heinrich Holz, Köln-Deutz

Im Büromaschinen-Kompaß 1951 ist als Adresse Bonn/Rhein, Dechenstr. 2 angegeben, in der 1955er Ausgabe dann Oberbielstein-Köln (korrekt wäre Oberbilstein, OT von Lindlar im Oberbergischen Kreis), in den Ausgaben von 1960/61 + 1966 Köln-Deutz, Adolphstr. 29. In der Ausgabe von 1968/69 nicht mehr enthalten.

produziert vermutlich Mitte der 1960er

7x7 Stellen; 18,5x25x13,5 cm; 2,4 kg

Die Addi war Teil der letzten Modellreihe von REGINA. Eine andere Bezeichnung war AS7

Regina Rema

identisch zur Regina Spezial (Angaben siehe dort)

Unterschiede nur im Detail: verschraubte Achse hinten unten statt gesteckt wie bei der Spezial; alle Eingaberäder gleichfarbig statt 3 hellere vor den schwarzen Eingabebereichen; anderes, weicheres Metall für Abdeckblech der Eingabe.

Möglicherweise nannte Hrch. Holz seine Addiermaschine anfangs Rema, was ihm aber möglicherweise von der Fa. Rema/Brunsviga untersagt wurde und er deshalb auf den Namen Spezial ausweichen musste. Sehr selten - ein weiteres Regina Rema-Expl. ist mir nicht bekannt (2022 wurde bei ebay ein fast identisches Expl. namens Rem verkauft).

Regina Spezial

Zahnscheibenmaschine mit Rollenzählwerk

hergestellt von Heinrich Holz (s.o. bei Regina Addi); die Versandkiste ist mit Paul Petzold, Werdau i. Sa. beschriftet (wohl nur Vertrieb)

produziert um 1930*

7x7 Stellen; 13x15,5x12 cm; 1,75 kg

Im Metallgehäuse auf Holzsockel (mit Filz unterlegt); in OVP mit Original-Anleitung.

Es gab auch ein baugleiches Modell beschriftet mit Rema (s.o.).

Diese Regina Spezial ist technisch ein direkter Vorläufer der Regina-Modelle und der Regina A sehr ähnlich, deshalb Regina zugeordnet (von den Regina-Modellen ist die oben gezeigte Regina Addi die letzte Variante). Zu diesem Exemplar gehört noch die Versandkiste und die Original-Anleitung.

*Anmerkungen:

a) Nicht zur verwechseln mit der ab 1924 prod. Regina von Hebecker & Taetzel, die in Martin und der Blauen Liste aufgeführt wird.

b) Adressaufkleber - leider ohne Datum - noch ohne Postleitzahlen, die 1941 eingeführt wurden.

SUMiT

Zahnscheibenmaschine mit Rollenzählwerk

hergestellt/vertrieben von: Pearl Engraving Corp., New York, USA

produziert ab 1959

8x8 Stellen; 16x18x14 cm; 1,425 kg

Im Metallgehäuse auf Resopal-Sockel. Mit Staubschutzhaube und Kurzanleitung für die Löschung. Fast identisch zur Regina B8.

Summira 7+9

Zahnscheibenmaschine mit Rollenzählwerk

hergestellt von Summira GmbH, Roisdorf bei Bonn (gegr. von Paul G. Müller um 1953)

produziert ab ca. 1953 bis Ende 1960er, zu Anfang noch Summi genannt

a) Bilder oben: 7x7 Stellen; 14,5x19x13,5 cm ; 2,1 kg

Preis 1953/58: 98 DM, 1963: 89 DM, zzgl. 28 DM für Vollrind-Lederkoffer

Frühes Modell mit Seriennumer 15289 in schönem Lederkoffer (deshalb ohne Gummifüße).

b) Bilder unten: 9x9 Stellen, 16,5x19x13,5 cm; 2,6 kg

SN 20326; Preis 1953/58: 128 DM, 1963: 118 DM

mit Staubschutzhaube

Mit breiter Löschtaste für Einstellwerk und Löschkurbel für Resultatwerk. Die Summira gab es auch mit Druckwerk; sie wurde etwas vereinfacht im Ausland auch als Chieftain, Hoffritz und Countess vertrieben.

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