Addierer mit 10er-Volltastatur

Rechenmaschinengattung mit den wohl größten Stückzahlen, primär in den USA, aber auch in GB; i. d. R. mit Schaltschwinge. Je nach Ziffer wird diese unterschiedlich weit niedergedrückt; dabei oder beim Rückgang wird dann das Zahnrad im Resultatwerk um die entspr. Anzahl an Zähnen gedreht.

Die ersten Schaltschwingenrechner wurden von Schwilgué (1845) und Parmalee (1859) vorgestellt (beides Tasten-Kolonnenaddierer), aber erst der ab 1884 entwickelte Volltastatur-Addierer Comptometer war erfolgreich. 

Bekannteste Hersteller und Modelle waren neben Felt&Tarrant mit dem Comptometer die Firma Burroughs mit dem Class 5 Calculator und später auch die brit. Fa. Bell Punch mit ihrem Sumlock (zugehörige Beispiele s.u.).

Diese primär in den USA produzierte Maschinengattung (Übersicht, engl.) war bestens für die Buchhaltung geeignet: man konnte und kann mit ihr deutlich schneller Rechnungsbeträge addieren als bspw. mit einer 4-Spezies-Maschine, einem Taschenrechner oder Computer, da keine Kurbel betätigt oder "+" oder "=" Taste gedrückt werden musste und man mehrere Stellen einer Zahl gleichzeitig eingeben konnte. Sie wurden deshalb auch Hochgeschwindigkeitsrechner genannt.

In D gab es nur wenige Ansätze für Volltastatur-Addiermaschinen wie bspw. die Adma (s.u.), Diamant und Phönix - sie blieben alle erfolglos, wohl auch da hier aus Patentgründen nach der Zahleneingabe ein Hebel zum Addieren getätigt werden musste. Später kamen einige Modelle aus Italien.

Die meines Wissens nach letzte Neuentwicklung in diesem Bereich war 1970 der Micro-Tally (s.u.) aus den USA - er blieb trotz sehr günstigen Preises wegen der aufkommenden elektron. Rechner völlig erfolglos und ist weitgehend unbekannt. 

 

Adma

hergestellt von den Firmen Adolf Bordt, dann Bordt, Behrens & Co., dann A.G. für feinmechanische Industrie, alle Leipzig

produziert von 1909/1919 bis 1922/25: gemäß "Wertlos-Tabelle" von 1919 bis 1922, gemäß Geschäftbericht der A.G. für feinmechanische Industrie vom 30.06.1925 wurde die Produktion erst im Geschäftsjahr 1924/25 eingestellt.

Adma I mit Holzhaube7x8 Stellen, 28,5x40,5x18,5 cm (ohne Kurbeln 21,5 cm breit), 9,8 kg (mit Bodenplatte), ohne Kontrollanzeige, SN 142 (? - per Bleistift in Haube und unter Bodenplatte notiert).

Entspricht exakt der in Martin auf S. 217 beschriebenen, 1910 verbesserten BORDT, nur ohne Druckwerk. Gebaut daher wohl bereits Anfang der 1910er in Mannheim.

Adma II: 10x10 Stellen, 43x40,5x18,5 cm (ohne Kurbeln 30 cm breit),
15,2 kg, mit 
Kontrollanzeige 

produziert ab ca. 1914* in Mannheim oder ab 1920 in Leipzig bis Ende 1924

(bereits 1914 wurde in v.Schack "BBR-Adressbuch 1914" eine 9-stellige Adma beschrieben; ein solches Expl. ist mir nicht bekannt)
SN 3149 (Fotos 1-10), SN 3142 (Foto 11); Baujahr um 1920 
Entspricht der in Martin auf S. 321 beschriebenen Adma.

 

Konstrukteur ist Adolf Bordt aus Mannheim (siehe Adix und Kuli), der bereits ab 1909 das Vorgängermodell BORDT mit seitlich angebrachtem Druckwerk baute oder zumindest bewarb (Additions-Maschinen Fabrik Adolf Bordt, Mannheim, so die Abb. in Martin; die Firma taucht aber sonst nirgends auf, auch nicht in den Mannheimer Adressbüchern). Die Konstruktionen der BORDT und Adma (z.B. Patente DE207279 von 1907 und DE354181 von 1921) basieren auf Pallweber-Patenten aus dessen Zeit Mitte der 1890er bis Anfang der 1900er bei der Frankfurter Fa. Fabrik mechanischer Apparate (z.B. Patent DE131337). 

 

Bordt zog Anfang 1919 mit der Adix Company Pallweber&Bordt nach Leipzig - die Adix produzierte er aber nicht weiter (siehe unter Adix). Er nannte die Fa. in Adolf Bordt um, holte weitere Gesellschafter in die Firma, die zum 01.01.1920 in Bordt, Behrens &Co. umgenannt wurde. 1922 gründete die Fa. Bordt, Behrens &Co. mit weiteren Teilhabern die A.G. für feinmechanische Industrie, mit Bordt und Behrens als Geschäftsführer bis Ende 1924. Die Fa. Bordt, Behrens &Co. wurde im Juni 1923 aufgelöst. 

Die A.G. für feinmechanische Industrie versuchte sich Mitte der 1920er an der Produktion der von der Berliner Broncegießerei Rohrbach erfundenen Summograph, der ersten 10er-Tastatur-Sprossenradmaschine - noch dazu mit Druckwerk, scheiterte aber an Konstruktionsmängeln und ihren ungenauen Produktionsmitteln. Die AG wurde 1929 liquidiert.

 

Handhabung der Adma I+II: bei Drücken der Eingabetasten wird noch kein Wert übertragen, erst bei Betätigen des großen Hebels wird der jeweilige Wert in die entspr. Spalte ins Ergebniswerk übertragen bzw. addiert, beim Zurückführen des Hebels erfolgt der Zehnerübertrag. 

Das Resultatwerk kann gelöscht werden durch die kleine Kurbel an der rechten Seite. Direkt oberhalb der Tastatur befindet sich bei der Adma II die Kontrollanzeige.

 

Offenbar waren die sehr großen und schweren Modelle BORDT und ADMA, die im Vergleich zu Burroughs Class 5 und Comptometer weit weniger bedienungsfreundlich waren, kein kommerzieller Erfolg (vgl. Barrett und Victor mit ähnlicher Bedienung).

Die Adma wurde ab ca. 1921 auch mit elektrischem Antrieb und Druckwerk angeboten.

Mir sind neben den 3 hier gezeigten Adma-Exemplaren nur zwei weitere Expl. bekannt: im Arithmeum und im Museum für historische Bürotechnik Naunhof; beide Adma II, beide auch mit 3000er Seriennummer.

Links: keine

Literatur: v.Schack 1910 S.114f und 1914 S.148f, Prometheus 1912, Martin S.321f, Schranz S.55ff+98

 

Downloads: in der ifhb-Zeitschrift Historische Bürowelt Nrn. 102+103 ist im Dez. 2015 und März 2016 mein zweiteiliger Beitrag "Adolf Bordt - seine Firmen, Partner und Rechenmaschinenerschienen. Die per Download auf der Seite für den Adix-Kolonnenaddierer verfügbare aktualisierte, deutlich ausführlichere Version - inkl. Beschreibung der BORDT und Adma - sowie mit 3 Anhängen bildete für diese beiden Beiträge die Basis. Sie enthält eine Reihe weiterer Zusatzinfos und Nebenaspekte. Bei neuen Erkenntnissen wird sie gelegentlich aktualisiert.  

Barrett Mod. 6

hergestellt von Barrett Adding Machine Company, Grand Rapids, USA

(ab 1922: Lanston Monotype Machine Company, Philadelphia, USA)

produziert von 1910 bis 1920er

6x6 Stellen; x cm; x kg

Seriennummer: x, produziert 19xx

Mit Wiederhol-Taste als Multiplikationshilfe; rechter Hebel zum Addieren und - nach Betätigen des roten Knopfes - zum Löschen. 

Es gab zu dieser Zeit auch noch ein weiteres nichtdruckendes Volltastatur-Modell 10, ansonsten die druckenden Modelle 5, 7, 9 und 12 und die Modelle mit Blocktastatur A-9 und B-9 (druckend). Die Barrett-Modell sind im Vgl. zu denen von Burroughs und Comptometer sehr selten. 

Brunsviga 90 TA und Komet TA

hergestellt von Brunsviga Mitte-Ende der 1950er bzw. Komet Rechenmaschinen Fabrik 1952-1955

Zwar Volltastaturaddierer, aber kein Schaltschwingen- , sondern Zahnstangenaddierer (siehe dort).

Burroughs Calculator

gegründet im Januar 1886 als "American Arithmometer Corporation of St. Louis", Umbenennung 1905 zu "Burroughs Adding Machine Co." und 1953 zu "Burroughs Corporation", 1986 Vereinigung mit "Sperry Corporation" zu "Unisys"

Burroughs stellte anfangs und sehr erfolgreich Buchungsmaschinen mit Druckwerk her, u.a. das bekannte Class 1 Modell mit Seiten aus Glas. Ab 1911 stellte Burroughs auch Volltastaturaddierer ohne Druckwerk her und wurde damit zum größten Comptometer-Konkurrenten. Im Feb. 1926 hieß es in einer Werbeanzeige, dass nun bereits 1 Million Burroughs-Maschinen gebaut wurden! 

Literatur: Martin S.120ff; HB-BüroMasch S.155; Amer.Digest S.70f; Russo S.39ff

Links: Infos zu W. Burroughs und seiner Firma unter http://web.mit.edu/invent/iow/burroughs.html und www.home.ix.netcom.com/~hancockm/index.htm;
Evolution der Burroughs-Volltasten-Addiermaschinen, Infos mit Video, Innenleben, Anleitungen, Werbeanzeigen etc. sowie zu
einigen Anleitungen.

 

Literaturtipp: Der gleichnamige Enkel des Firmengründers, William S. Burroughs, war ein berühmter amerikanischer Schriftsteller, der der so genannten Beat Generation zugerechnet wird. Eines seiner bekanntesten Bücher, auf das man auch gerade als Rechenmaschinensammler öfter stößt, ist The Adding Machine: Selected Essays (1986). Nicht zu verwechseln mit dem Bühnenstück in 7 Akten The Adding Machine von Elmer Rice.

Burroughs First Case

produziert von 1911 bis 1914 ("Patents Pending")

9x10 Stellen; 36,5x26,5x14,5 cm; 6,3 kg

Seriennummer: 200407 (Start bei 200000!), produziert ca. 1911

Burroughs nutzte bei seinen Class 5 Modellen die 1912 auslaufenden Patente von Comptometer. Da die ersten Modelle ("First Case") optisch bis auf die Farbe fast identisch zum Comptometer waren, gab es dennoch Patentstreit bzw. Streit wegen Copyright-Verletzung. Infolgedessen Wechsel zu anderer Gehäuseform (Class 5, s.u.). 

Die Burroughs First Class hatte wesentliche technische Vorteile gegenüber dem damals aktuellen Comptometer-Modell C:
- ergonomisch optimale Anbringung des seitlichen Hebels
- eine Extra-9er-Taste für die Subtraktion mit Komplementär-Zahlen

- deutlich reduziertes Gewicht.

Burroughs Class 5 (Model 5205)

Bilder folgen

 

produziert von 1914 bis 1940 (anschließend bis in die 1970er das Folgemodell der C-Serie)

9x10 Stellen; 29x26x13 cm; 5,5 kg

Seriennummer: E5-983000, produziert in England in den 1920/30ern.

Preis 1924: 200 US$; 1927: 1.115 Mark

Class 5 Modelle (ohne Druckwerk) wurden von 1914 bis Anfang der 1970er hergestellt; ab 1940 als "C-Serie" bezeichnet. Es gab Modelle mit 5 und mit 9 bis 13 Stellen (jeweils plus 1 Stelle im Ergebniswerk).

Burroughs Class 5-A

Bilder folgen

 

produziert von 1914 bis 1940

5x6 Stellen; x cm; x kg

Seriennummer: 5-1352336; produziert wohl Ende 1920er

xxx (s.o.)

Comptometer von Felt&Tarrant

Felt & Tarrant, Chicago, USA

Felt begann 1884 mit den Arbeiten am Prototyp, der in eine Maccaroni-Box eingebaut wurde.

1887: Start der Serienproduktion (im Holzgehäuse) -

1904: Modell A - 1906: Modell B - 1909: Modell C - 1913: Modell D+E - 1915: Modell F - 1920: Modell H - 1926: Modell J - 1940: Modell M - 1950: Modell 3D11 - 1961. Daneben gab es auch druckende und elektrische Modelle sowie Modelle mit Speicherwerk (S/ST). Details zu den einzelnen Modellen siehe Link.

Die meisten Modell-Generationen hatten 8, 10 oder 12 Stellen (8 Stellen am häufigsten, 12 am seltensten). Die Subtraktion und Division erfolgte mit Komplementärzahlen. Von den so genannten Shoebox-Modellen bis J wurden insg. rund 225.000 St. produziert.

Es gab ein weltweites Netz von Comptometer-Schulen.

Eine sehr ausführliche Darstellung der Modelle, Geschichte und Technik gibt es unter www2.cruzio.com/~vagabond/ComptHome.html; dazu zahlreiche Anleitungen.

Literatur: HB-BüroMasch S.156f; IllOrgaHB S.235; Martin S.94ff; Amer.Digest S.71f; Ocagne S.29ff; Turck S.50ff/149ff

"Die Rechenmaschinen von Dorr E. Felt im Arithmeum" von E. Anthes, HBw 129, Sept. 2022

Video: Brooke Boering on Comptometers

Comptometer Wooden Case

Die erste Serie im Holzkasten wurde von 1887 bis 1903 produziert (6.500 St.; die folgende Serie A startete erst mit SN 15.000)

Seriennummer 6xxx; Baujahr ca. 1902/03

8x9 Stellen; 36,5x20,5x13,5 cm; 4,7 kg

Späte Variante mit einfacheren Tasten ohne Metallring und nachträglich eingeprägtem Patent von 1896.

Herrlicher Zustand, funktioniert wie am ersten Tag; mit 72 Federn zwischen jedem Tastenknopf und Gehäuse. Zum Löschen der Ergebnisanzeige ist der Hebel rechts zu drücken und dann der Drehknopf zu betätigen.

Es wird noch eine große 2-stellige Anzahl an "Woody"-Expl. erhalten sein.

 

Zeichnung aus Patent US371496 von 1887.

Comptometer C12

Abb. und Beschreib. folgen

SN 41425, ca. 1911

einer der ersten Comptometer mit 12 Stellen

Comptometer F - Pfund Sterling

Abb. und Beschreib. folgen

SN 113837, ca. 1916

(nur) 4 Stellen für Pfund, dann Schilling, Pence und Farthings

Comptometer H12

Serie H produziert von 1920 bis 1926 (48.500 St.)

Seriennummer H206625; Baujahr ca. 1920; Preis (1924): 400 US$

12x13 Stellen

Seltenes, 12-stelliges Modell der H-Serie. Neuerung waren bspw. eine Glocke und dass der Löschhebel nun weiter nach vorne platziert wurde und nun mit dem kleinen Finger bedient werden konnte. Das Gehäuse hatte nun vorne und hinten den Comptometer-Schriftzug.

Comptometer J8

Serie J produziert von 1926 bis 1940 (rund 95.000 St.)

8x9 Stellen; 21x38x14,5 cm, 8,2 kg

Seriennummer J246171; Baujahr 1926

Preis 1924 für H8: 300 US$

Das meist gebaute Comptometer-Modell. Erstmals mit grün/weißen-Tasten statt der bis dahin üblichen schwarz/weißen; technische Optimierungen im Detail, aber keine neuen Funktionen.

Gemäß Brooke W. Boering's Comptometer-Homepage starteten die J-Modelle etwa bei SN 245,000 - hier also ein sehr frühes J-Modell.

Comptometer JS

Abb. und Beschreib. folgen

mit vorgesetztem Speicherwerk

ab 1934

Comptometer M10

Serie M produziert von 1940 bis 1950

10x11 Stellen; 37x27x16 cm; 8,6 kg

Seriennummer M485162; Baujahr Mitte-Ende 1940er

Deutlich breiteres Gehäuse, da nun Löschhebel im Gehäuse integriert. Der nun im zeitgemäßen Design gestalteten M-Serie folgte 1950 das 3D11-Modell, danach noch Gemeinschaftsmodelle mit Bell Punch (Sumlock und Anita, s.u.)

Comptometer Educator

Übungsgerät mit Halbtastatur zur Einhandeingabe (Beschreibung).

DIRECT-II

Beschreibung+Bilder folgen

 

hergestellt von Moesch & Huber, Zürich, Schweiz

produziert ab 1920er bis mind. Mitte 1950er (es gibt eine Werbekarte von 1956 mit Preisangabe 415 SFr.)

8x8 Stellen; x cm; x kg

Seriennummer 13096; Baujahr 19xx

In rotbraunem Bakelitgehäuse. Es gab auch eine - spätere(?) - Variante im Blechgehäuse.

xxx

Sie wurde in F auch als Chateau angeboten.

Die Firma Moesch & Huber montierte auch die Demos.

Link: Details zur Direct-II (Jaap)

Mechanical Accountant Simplex - Modell B

hergestellt von Mechanical Accountant Co., Providence, Rhode Island, USA

produziert etwa von 1902 bis Ende 1920er

8x9 Stellen; 19,8x33,1x13,5 cm; 5,2 kg

Seriennummer 2249; Baujahr um 1905

Preis für 9-stelliges Duplex-Modell (1924): 175 US$

Patente US679348 (1901) und US720086 (1903)

Konstruiert von J.A.V. Turck, Autor von Origin of Modern Calculating Machines (1921) und von 1911-1953 Mitarbeiter bei Felt & Tarrant (s.o. Comptometer).

Funktioniert wie Burroughs und Comptometer, also ohne Betätigung eines Hebels zur Summierung, aber schwergängiger. Fehler konnten bei der Eingabe entstehen, wenn man die Taste nicht ganz durchdrückte. 

Die Maschine gab es - wie die hier gezeigte - als Simplex-Modell mit Eingabekontrollanzeige, bei der aber jede Ziffer einzeln eingegeben werden musste (ansonsten Fehler beim Zehnerübertrag), und später als Duplex-Modell ohne Eingabekontrollanzeige, aber man konnte die Ziffern einer Zahl gleichzeitig eingeben. 

Auch gab es ein Modell mit HalbtastaturDas Volltastatur-Duplex-Modell gab es 1924 mit 9,11,13 Stellen (eine mehr im Ergebniswerk; mir sind nur 8-stellige Maschinen bekannt), das Halbtastatur-Modell gab es mit 6,8,10,12 Stellen.

Mechancial Accountant Maschinen hatten für den Zehner-Übertrag ein spezielles Zykloid-Getriebe, ähnlich wie später im Dacometer.

Obwohl die Mechancial Accountant Maschinen nur etwa halb so viel kosteten wie die Comptometer Modelle, waren sie kein großer Erfolg und sind heute sehr selten - wohl weil sie ohne Verkaufsfilialen nur via postalischer Bestellung direkt ab Fabrik verkauft wurden. 

Literatur: Amer.Digest of Business Machines S79, Martin S137f

Link: Text über Turck inkl. Mechanical Accountant

MICRO-TALLY

hergestellt von Technidyne Inc., 2578 First Street, Livermore, Cal., USA

6x7 Stellen; 16,5x25x6,5 cm; 1,19 kg (2,25 lbs).

Seriennummer 01 N 0100; Baujahr 1970/71

In OVP mit Prospekt/Anleitung und Garantiekarte.

Ab Ende 1970 bis Ende 1971 in den USA von Supermärkten und Bürohändlern beworben: der leichte und kompakte Rechner sei besonders für kleine Firmen, Vertreter, Schulen und Privathaushalte geeignet. Anyone can afford it - anyone can operate it. Anfangs für 34,95 US$, am Ende für 17,50 US$ verkauft. Offenbar ein Ladenhüter trotz des sehr günstigen Preises - sicher wegen der aufkommenden Konkurrenz der elektron. Rechner. Vergleiche das Schicksal der dt. finess-Kunststoffrechenmaschine von 1972 - und wie diese ist der Micro-Tally offensichtlich extrem selten.

Anders als bei den übrigen sehr erfolgreichen Volltastatur-Addierern aus den USA und GB auf dieser Seite muss hier nach der Eingabe einer Zahl ("von links nach rechts") zusätzlich die Enter-Taste betätigt werden - erst dann wurde der Zehnerübertrag ausgeführt und die Addition abgeschlossen. Das Rechenwerk ist aus Stahl gefertigt, Gehäuse und Tastatur aus Kunststoff.

Die Firma Technidyne Inc., Livermore, wurde am 22.07.1968 gegründet und existierte wohl nur bis Mitte 1971. Weitere Infos zur Firma bzw. deren Produkte konnte ich bisher nicht ergoogeln (es gibt einige Firmen mit dem selben Namen an anderen Orten zu anderen Zeiten). 

Oxner Baby

hergestellt von Ochsner Rechenmaschinen AG, St. Gallen, Schweiz

produziert ab 1951 bis 1955

Patent CH276458 von Cyrill Ochsner vom 15.07.1951

8x9 Stellen; x cm; 4,40 kg

Seriennummer 4282; Baujahr ca. 1954; Preis (1955): 415 DM

In beige-grünem Metallgehäuse. Die grüne Löschtaste rechts ist wohl nicht original.

Aufgeführt im Büromaschinen-Kompass 1955 (1956 nicht mehr enthalten). Ausgezeichnet vom Schweizer Werkbund für ihre "gute Form 1954". Sehr selten.

xxx weitere Beschreibung folgt 

Romana

Beschreibung+Bilder folgen


hergestellt von Italcalcolo s.a., Mailand, Italien

produziert ab 1939er bis 19xx

9x9 Stellen; x cm; x kg

Seriennummer N894; Baujahr um 1940; Preis (1942): 1620 Lira

In grünem Metallgehäuse.

xxx

Sumlock 909C

hergestellt von Bell Punch Company Ltd., London, GB

produziert etwa von 1940er bis 1960er

9x10 Stellen; 32x27,5x14 cm; 5,6 kg

Seriennummer 113700; Baujahr 1950er; Preis (1955): 2000 DM

Dieses Gerät wurde in Hannover verkauft.

Hier einmal kein Volltastaturaddierer aus den USA, sondern "guaranteed made in Great Britain". Bell Punch begann um 1936 mit der Produktion des Halbtastaturaddierers Plus Adder. Die ab 1940 produzierten Volltastaturaddierer wurden Sumlock genannt.

Bell Punch wurde 1961 in die Comptometer Corporation eingegliedert und brachte 1963 Anita auf den Markt, den ersten rein elektronischen Tischrechner, womit das Ende der mechanischen Rechner eingeläutet wurde.

Link: Sumlock-Typenweitere Bell Punch Modelle bei John Wolff