Sonstige Messgeräte und Konstruktionshilfen

Neben den Planimetern zur Flächenmessung und Zählern zur Strecken- oder Umdrehungsmessung (analog/kontinuierlich) gab es noch viele weitere, meist analoge Mess- oder Ablesegeräte oder Konstruktionshilfen.


Hier ein paar erste Beispiele (in Arbeit):

 

Faustmann's Spiegel-Hypsometer

Messgerät zur Baumhöhenmessung

hergestellt von Martin Faustmann (*1822, 1876), Babenhausen (Hessen)

Schuber beschriftet mit Faustmann's Spiegel-Hypsometer, 4. Auflage, zugleich für Meter-Messung, No. 164

produziert 1856 bis 1930er, die 4 . Auflage von 1872-1882; ab 1870 auch von einigen anderen Herstellern/Vertriebsfirmen wie K&E und Reiss.

18,8x7,9x1,4 cm; 120 gr.

Preise (1915): je nach Hersteller für die einfache Ausführung 6,50 bis 12 Mark, aus Messing 35 Mark.

Hypsometrie bedeutet Höhenmessung, oft verwendet für die barometrische Höhenmessung. Hier geht es um trigonometrische Höhenmessung via Kongruenzsatz, wozu man Entfernung zum Baum sowie Winkel zur Baumspitze benötigt; per Spiegel-Skala (beachte die spiegelverkehrten Zahlen) kann man beim Spiegel-Hypsometer die Baumhöhe in Abhängigkeit von der Entfernung zum Baum direkt ablesen (s. Abb. 6).

Das Gerät besteht aus einem zweiteiligen Visier (Diopter), einer Höhenskala, einem schmalen Beobachtungsspiegel (2,5 cm), einem Schieber mit Entfernungsskala und einem daran befestigten Senklot.

Zur Würdigung von Faustmanns forstwissenschaftlicher Leistung fanden sogar Faustmann-Symposien statt.

Links: Kurzbeschreibung siehe wikipedia; ausführlicher Vortrag und Beschreibung von Wolfgang Ruecker, 2009; Vortrag "Wie misst man einen Baum", Rudowski 2011

Lit.: Ausführliche Beschreibung des Aufbaus und der Anwendung bspw. im Lehrbuch der Holzmesskunde von Udo Müller, 1915. Dort heißt es: "Die Faustmannsche Anordnung vermeidet in der glücklichsten Weise verschiedene, bei anderen Instrumenten noch zu rügende Übelstände. Sie lässt eine ziemlich feine, sichere und rasche Ablesung zu und hat sich deswegen in der forstlichen Welt von allen Höhenmessern wohl am meisten eingebürgert."

Kreisteiler Groger

von Groger(?), D

produziert 1940er (wurde z.B. 1942 in Das Neue Universum 63 beschrieben)

Schenkellänge 22,5 cm; 84 gr.

in Pappbox mit Anleitung.

Mit dem Kreisteiler, der "großen Erfindung", kann man jeden Kreis in 3 bis 25 Kreissegmente unterteilen. So ist ohne großes Rechnen das Teilen eines Kreises in z.B. 13 Segmente leicht möglich.

Das Patent (DRPa) wurde offenbar nicht erteilt, zumindest nicht auf den Namen Groger.

Lunometer Type R

hergestellt/entwickelt von Peter Luhn aus Barmen (Wuppertal)

produziert seit ? (mind. seit 1929, da dann Barmen mit Elberfeld zu Wuppertal wurde) bis heute; dieses Expl. vor 1930

18,5x5,9x0,3 cm; 86 gr.; in Schuber

Messgerät bestehend aus Glasplatte mit schmalem Gittermuster zur Bestimmung der Fadendichte, Lokalisierung von Webfehlern und Prüfung der Krumpffestigkeit. Es gibt aktuell die 5 Typen H,M,R,S,T mit einer Linienanzahl von 10 bis 190 pro cm. Der hier gezeigte mittlere Type R hat 20-48 Linien pro cm, kontinuierlich dichter werdend von links nach rechts..

Funktion: basiert auf dem Moiré-Effekt, bei dem zwei übereinander liegende Gitter - hier das Lunometer auf gewebten Stoff - ein Moirémuster erzeugen, wie bereits 1874 von Lord Rayleigh beschrieben.

Link zur Detailbeschreibung

Pantograph

hergestellt von n.n. (Logo R mit Doppelpfeil), D

weitgehend identisch (auch der Text der Anleitung) zum Pantograph 2½ Holzausführung der Fa. Marabu aus Tamm bei Ludwigsburg

gemäß Verkäufer aus dem Jahr 1947

40x4,8 cm; 91 gr.

Aus Holz, in Pappschachtel mit Anleitung

Mit Pantografen, auch Storchenschnabel genannt, kann man durch Abfahren einer Linie (Flächenumrandung) diese per Schermechanik auf ein anderes Blatt vergrößert/verkleinert übertragen; z.B. bei Karten oder Plänen. 

Anleitung siehe Abb. 3.

Präzise Pantographen wurden aus Metall gefertigt.

Link: Funktionsweise siehe wikipedia

"Wynne's Infallible" Belichtungsmesser - Actinometer

Abb. + Beschr. siehe unter "Spezielle Anwendungsgebiete - Fotografie"