Rechenuhr

Mathematisch und von der Anwendung her vergleichbar zur Rechenscheibe. Wegen der mit 5 bis 7 cm Durchmesser kompakten Größe (Sondermodelle bis 13 cm) und da meist mit Glas und oft auch Drehrädchen u/o Öse für eine Kette optisch einer Taschenuhr ähnelnd.

 

Die äußere und damit größte Skalenlänge - im Folgenden jeweils angege-ben - betrug in der Regel nur 10 bis 20 cm, bei den großen Fowler Magnum aber außen etwa 34 cm, beim Magnum Long Scale Modell mit 6-fach "gewickelter" Skala sogar 50" bzw. 1,27 m!

 

Addiermaschinen im Taschenuhrformat gab es auch; siehe z.B. bei American Cash Register - Rechenuhr.

 

Lit.: Die meisten Angaben stammen aus dem Buch Pocket-watch slide rules von M. Hopp, 2011, sowie aus sliderulemuseum.

Links: Pocket-Watch Slide Rules; Mystery Pocket-Watch Calculators

 

Calculigraphe

hergestellt von Henri Chatelain, Paris, F (System Boucher's Calculator)

produziert ab 1876 bis 1898, Patent FR114520 vom 20.11.1876 

(ab 1898 wurde er von F.C. - Fritz-Gustave Chatelain - produziert)

Ø 5,6 cm, 1,7 cm dick, 13,8 cm Skalenlänge

Skalen: L, Kubikwurzeln (Vorderseite); S, C, Quadratwurzeln (Rückseite)

Mit dem Drehknopf lässt sich die Skala der Rückseite drehen; drückt man zusätzlich den kleinen Knopf an der Seite, dreht sich auf beiden Seiten der Zeiger.

Die Rechenuhr Boucher Calculator wurde bereits 1876 in F und GB patentiert und in ähnlicher Form bis in die 1930er angeboten. Sie wurde von verschiedenen Anbietern vertrieben und je nach Quelle - auch schon sehr alten - verschiedenen Herstellern zugeordnet.

Bereits von 1880 stammt eine Anleitung für eine Rechenuhr Calculigraphe H.C. System Boucher. Die vers. Rechenuhren Boucher Calculator bzw. Calculigraphe sind weitgehend identisch, allerdings ist beim Boucher Calculator zumeist der zweite Knopf ein Drehknopf für die Zeigersteuerung, was in der Herstellung deutlich aufwändiger war.

Link: Anleitung (engl.); Boucher Style Pocket Calculator von Bob Otnes

Calculimetre G.Charpentier

hergestellt von G. Charpentier, x, Frankreich

produziert ab ca. 1882 bis Anfang 1930er

je 3 Skalen auf Vorder- und Rückseite (dort log, sin, tan). 

Ø 6 cm; 72 gr.; Preis (in USA vertrieben von K&E 1893-1930): 5 US$

Von Sammlern sehr gesuchte, weil seltene, spezielle und kompakte Rechenscheibe aus vernickeltem Metall mit drehbarem Messingring. Obwohl ohne "Uhrglas" und ohne Drehrädchen aufgrund der kompakten Größe und der für eine Taschenuhr typischen Öse für die Kette hier bei Rechenuhren eingeordnet.

Links: RetroCalculators.com; Anleitung in Bildern; Original-Anleitung (frz.); Charpentier Calculator (Bob Otnes)

Fowler's Calculator

hergestellt von Fowler&Co. bzw. Fowler's Calculators Ltd., Manchester, England/GB 

Der wohl bekannteste und erfolgreichste Rechenuhren-Produzent mit einer Vielzahl an Rechenuhren-Varianten. Einstellung per Drehrädchen. Gegründet 1898, anfangs (bis ca. 1915) mit Mechanical Engineer bezeichneten Modellen (s.u.). Verkauf von Fowler's Rechenuhren noch bis in die 1960er.

 

Abb: Prospekte zu 4 vers. Fowler's Rechenuhren

 

Lit.: Fowler’s Pocket-Watch Type Calculators, Peter M. Hopp, 1998 (mit Modellübersicht und -beschreibung, inkl. der Skalen) und 

The Fowler Calculators – a Catalogue Raisonné, Blankenhorn + De Cesaris, 2002 (Modellliste mit Sondermodellen)

 

Hier einige Beispiele:

Fowler's Calculator Type H

Ø 6,9 cm (18,5 cm Skalenlänge); 100 gr.

produziert ca. 1915 

Eines der ersten mit Fowler's bezeichneten Modelle; noch mit zentralem, rundem Drehknopf wie bei der Mechanical Engineer (s.u.).

In schwarzer Klappbox.

Fowler's "Jubilee Magnum" Extra Long Scale Calculator

Ø 12 cm (Langskala 79 inch bzw. 2 m!); 313 gr.

produziert 1948 zum 50 jährigen Jubileum 1898-1948

Skalen (nur einseitig): C (short scale), CI, C (10 Umdrehungen long scale 79" = 200,7 cm)

Für Calculations to four or five significant figures (auf 4-5 Stellen genau). Für die höhere Genauigkeit bzw. längere Skala wurde im Vergleich zu Fowler's Magnum (s.u.) auf die Sinus, Tangens und Wurzel-Skalen verzichtet.

In rotbraunem Lederetui, mit Originalanleitung (26 Seiten).

Der linke Drehknopf bewegt die Scheibe, der rechte den schwarzen Zeiger.

Fowler's Long Scale Calculator

Ø 6,9 cm (18,5 cm Skalenlänge); 104 gr.

produziert 1930er bis 1940er (in Fowler's Katalogen aus den 1950er nicht mehr enthalten)

Vorderseite: C (short scale), C (6 Umdrehungen long scale)

Rückseite: C,CI,L,R1,R2,S,T,SRT

In braunem Lederetui.

Link: Anleitung

Fowler's "The Mackay Paper Board Calculator"

Ø 12 cm (26,2 cm Skalenlänge; 310 gr.

produziert 19xx(?)

Skalen (nur einseitig): xxx

Zur Berechnung von Papiergewicht in Abh. von Flächengewicht und Größe. In schwarzem Lederetui; der linke Drehknopf bewegt die innere Scheibe, die äußere steht fest; der rechte dreht den Zeiger.

Von den Sondermodellen für spezielle Anwendungsgebiete sind der Textile Calculator (vers. Varianten) ziemlich häufig, der Artillery Calculator, Mackay Paper Board Calculator, Machine Time Computer und der Nautical Calculator aber sehr selten anzutreffen.

Fowler's "Magnum" Long-Scale Calculator

Ø 12 cm (34,2 cm Skalenlänge; Langskala C 127 cm); 273 gr.

produziert ab 1927

Skalen (nur einseitig): C (short scale), CI, R1, R2, L, C (6 Umdrehungen long scale 50" = 127 cm), S, S, T

In weinrotem Lederetui, mit Originalanleitung (36 Seiten).

Ideal for office work or weak eyesight.

Der linke Drehknopf bewegt die Scheibe, der rechte den schwarzen Zeiger.

Fowler's "Magnum" Textile Calculator

Ø 12 cm (34,2 cm Skalenlänge); 246 gr. (ohne Box)

produziert ab 1927

Skalen (nur einseitig): C (short scale) mit Konstanten, Auf-/Abschläge

In schwarzer Klappbox.

Der linke Drehknopf bewegt die Scheibe, der rechte den schwarzen Zeiger.

Fowler's Textile Calculator

Ø 12 cm (34,2 cm Skalenlänge); 332 gr. (ohne Etui)

Skala (nur einseitig): C (short scale) - genauso groß wie vorgenannter "Magnum" Textile Calculator, aber nur eine Skala, nämlich die logarithm. Standardskala ohne bes. Bezug zu Textilindustrie.

In braunem Lederetui.

Der linke Drehknopf bewegt die Scheibe, der rechte den schwarzen Zeiger.

Fowler's Twelve-Ten Calculator - Bakelit

Ø 8,7 cm (23,9 cm Skalenlänge); 120 gr. (ohne Box)

produziert ab Mitte 1930er; SN(?) 1343

Das Lederetui trägt eingestempelt das Datum 04. Mai 1941 (Verkaufsdatum oder Herstelldatum von Etui oder Rechenuhr).

7 Skalen (nur einseitig): C (short scale) mit Konstanten, Reziprok, 2x Duodezimal (Twelve-Ten!), 2x Sinus, Tangens

 ...intended primarily for Architects, Quantity Surveyors, Builders, Timber Merchants and Craftsmen problems, i.e., those who would have problems which involved feet and inches, shillings and pence type problems.

In braunem Lederetui. Rückseite aus Bakelit.

Mit zentralem Drehknopf wie die frühen Modelle; dieser bewegt die Scheibe, der seitliche den schwarzen Zeiger.

Fowler's Universal-Blitz-Rechner - Kurze Scala

Ø 6,9 cm (18,5 cm Skalenlänge); 75 gr.

produziert um 1920 (wegen bis 1923/24 gültiger Währungsangabe Mark); SN 10468; Preis: 18 M (s.u. Anleitung; dort auch Angabe D.R.G.M.)

Skala (nur einseitig): C ("Kurze Scala")

In Velours-Lederetui (wohl nicht original).

Der linke Drehknopf bewegt die Scheibe, der rechte den schwarzen Zeiger.

Zu dieser offenbar sehr seltenen deutschsprachigen Version mit sehr simpler Skala konnte ich bisher keinerlei Informationen finden. Sie ist so groß wie der Long Scale Calculator - die Gehäuseform, Drehknöpfe und Skala gleichen sehr dem Fowler's Textile Calculator - Short Scale, nur hier ohne die Textilskalen auf der Rückseite.

Der U.B.R. ist offenbar sehr selten und fehlt in obigen Listen (s.o. Lit.).

Link: Anleitung auf dt.!

Fowler's Universal Calculator

Ø 8,7 cm (23,9 cm Skalenlänge bzw. nearly 10 inches); 200 gr. (ohne Box)

produziert 1930er

Mit Lederetui und 52-seitiger Anleitung (diese mit Danksagung von William H. Fowler an seinen Sohn Harold Fowler; s. Abb. 6).

6 Skalen: C (short scale) mit Konstanten, Reziprok, Logarithm., 2x Sinus, Tangens

For engineers, draughtsmen, students and professionel men. Six scales all on one dial.

Das linke Rädchen dreht die Skala, das rechte den Zeiger.

Halden Calculex

Bilder folgen

hergestellt von Joseph Halden, Manchester, England

Ø 6,0 cm (15,7 Skalenlänge); 0,8 cm dick; 67 gr.

produziert ab ca. 1908 bis in die 1950er

Vorderseite: L, A [ B C(Wurzel von B) ]

Rückseite: Grad, A [ B(invers), C(Kubikwurzel von B) ]

Die neben Fowler verbreitetste Rechenuhr (in Practical Mechanics von 1951 werden 250.000 St. angegeben). Erstes Patent von Edward Wilson 1903, erste bekannte Anzeige von 1908.

Bedienung per gerieften Knöpfen im Zentrum (vgl. Molter Rechenuhr, siehe unter Doege & Schmidt). In Aludose; mit 95-seitiger Miniaturanleitung mit schönem Goldschnitt.

Es gab auch ein großes Modell mit 12,5 cm Durchmesser.

Heckendorff

s.u. bei Schacht & Westerich

Mechanical Engineer (großes 2,5"-Modell)

hergestellt von/für Scientific Publishing Co., Manchester, England

(Vorgängerfirma/-modelle des Fowler's Calculator, s.o.)

Ø 8,0 cm (21,8 cm Skalenlänge); 198 gr.

produziert 1900er-1910

Häufig gibt es Expl. der Mechanical Engineer Rechenuhr ohne Beschriftung, wie dieses Exemplar. Es gab sie in 3 Größen mit 1,75, 2 und 2,5 Zoll Skalendurchmesser; dies hier ist das größte (1 Zoll sind ca. 2,54 cm). 

Der runde Drehknopf oben dreht die Skala, der Drehknopf an der Seite den Zeiger. Sehr massiv.

Meyrat & Perdrizet - Cercle à Calcul

hergestellt von/für Charles Meyrat & Rodolphe Perdrizet, Seloncourt, Dpt. Doubs, F

In der u.g. Anleitung wird der Uhrmacher Alphonse Baudroit aus Seloncourt als Ansprechpartner genannt - er ist wohl auch der Hersteller, da M&P ansonsten nicht als (Uhren)Produzenten in Erscheinung traten. 

Ø 5,8 cm (12,0 cm Skalenlänge); 127 gr.

produziert von Anfang 1880er bis um 1900; franz. Patent SGDG No 139898, eingereicht am 29.11.1880, erteilt 16.01.1881

Sehr selten anzutreffen; sehr guter Zustand. Mit dem zentralen Drehknopf wird die innere Scheibe, mit dem seitlichen der Zeiger verstellt.

Es gab auch ein etwas häufiger anzutreffendes Modell mit integrierter Taschenuhr, auf das sich auch das Patent bezieht (modernere Varianten dazu von anderen Herstellern siehe bei Uhr mit Rechenscheibe).

Link: "The Meyrat & Perdrizet (M&P) Pocket-Watch Calculator" von Thomas Wyman, 2013; Anleitung 1899 (franz.)

Molter - 3 Varianten

Var. 1, n.n., und Var. 2, Doege & Schmidt

Var. 3, Dt.-Luxemb. Bergwerks- und Hütten-AG

hergestellt (gemäß von Jezierski und Hopp) von Molter, Nürnberg

Ø 6,5 cm; 42 gr.

produziert 1920er

Variante 1 (Abb. 1-3): ohne Bezeichnung

Skalen: Vorderseite log., Rückseite K, C, L.

Variante 2 (Abb. 4+5): vertrieben von Doege & Schmidt, Berlin SW19

Skalen: Vorderseite log., Rückseite log., sin., tg., n3, n1.

Variante 3 (Abb. 2. Zeile): wohl Werbemittel der Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-Aktiengesellschaft - Abteilung Weber Brandenburg (Havel)

[die Fa. DL gehörte zum Firmenimperium von Hugo Stinnes und bestand unter diesem Namen von 1901-1926. Das Stahl- und Walzwerk Brandenburg wurde 1912 von Rudolf Weber gegründet und 1917 als "Abteilung Weber" in die DL eingegliedert.]
Skalen: wie Var. 2

Der äußere Metallring und der innen liegende Metallknopf sind zur besseren Griffigkeit mit Riefen versehen. Damit lässt sich die innere Skale der Vorderseite drehen. Mit den aufgeklebten Kunststoffknöpfchen lassen sich die beiden transparenten Scheiben mit den feinen Ableselinien drehen.
Es gibt noch eine 3. Variante mit etwas größerem inneren Metallrad (Skalen wie Var. 2).

Ein zur Var. 2 baugleiches Modell wurde auch von Schacht & Westerich, Hamburg, vertrieben. Molter hat gemäß Hopp mit seinen Modellen u.a. Wichmann (s.u.), Reiss, Heckendorf (fraglich, s.u.) und Maskin beliefert.

Var. 3 in schönem Ledereutui.
Link: The Molter Slide Rule

MOSKP KL-1

hergestellt von Kontrolpribor, Moskau, UdSSR

Ø 5,0 cm (11,6 cm Skalenlänge); 45 gr.

produziert ab Mitte 1960er bis Anfang 1970er

Vorderseite: A, C

Rückseite: C, sin, tan (1,8 Umdrehungen)

Der Drehknopf mit schwarzem Punkt dreht die Skala der Vorderseite, der Drehknopf mit dem roten Punkt den roten Zeiger auf beiden Seiten.

Sehr kompakt, in schwarzem Lederetui. Die verschiedenen Varianten werden sehr häufig und günstig bei ebay angeboten - das Einstiegsmodell.

KL steht für Krugowaja Logarifmitscheskaja Linejka (= zirkulärer Rechenschieber). Offenbar sehr große Produktionsmenge und häufig bei ebay etc. angeboten.

Links: Infos+VariantenAnleitung (engl.)

Schacht & Westerich sowie E. Heckendorff

hergestellt für Schacht&Westerich, Hamburg (Abb. 1-6; Werbung in Abb. 6), sowie für E. Heckendorff, Berlin (Abb. 7-9)

Ø 5,6 cm (13,8 cm Skalenlänge), 1,7 cm dick; 95 gr./82 gr.

produziert wahrscheinlich um 1900-1920er

Skalen: Vorderseite C+D, Rückseite D2π/4, n1 (C), n2 (B), n3 (K)

Mit dem Namen Schacht & Westerich existiert auch heute noch ein Online-Versandhandel; das letzte Ladengeschäft hat 2017 geschlossen. Schacht & Westerich ging aus dem 1826 gegründeten Papiergeschäft Conrad Schacht hervor. Die Firma verkaufte diverses Büromaterial, unter anderem auch Rechenschieber und -uhren.

E. Heckendorff war eine 1873 in Berlin gegründete Buch- und Kunstdruckerei, die auch als Bürobedarf-, Zeichenartikel- und Feldmessgeräte-Handlung aktiv war; sie existierte mind. bis in die 1950er. Die Rechenuhr von Heckendorff ist sehr selten anzutreffen. Dieses Expl. wurde einmal repariert: die beiden breiten Zeiger wurden durch filigrane Uhrzeiger ersetzt, ein Glas wurde ausgetauscht (deshalb wohl einiges leichter als die Schacht & Westerich Variante)

Produzent: häufig wird Molter genannt, von dem aber die Rechenuhr mit Bedienung per äußerem und innerem Griffrad stammt; siehe oben bei der Rechenuhr von Molter, die auch von Schacht & Westerich vertrieben wurde (diese Zuordnung wurde dann wohl auch auf diese Variante übertragen).

Die hier gezeigten Rechenuhren gleichen bzgl. Größe und Bedienelementen der Rechenuhr von Henri Chatelain, F (Hersteller der Calculigraphe, s.o.) - bei anderen Skalen und Zeigern; zumindest gut kopiert, von wem auch immer.

Simplex Patent

Patent JT (?)

hergestellt von/für JT(?)

Ø 7,0 cm (18,5 cm Skalenlänge); Tiefe (mit Drehknopf): 1,4 cm 

55 gr. ohne Box

In roter Papp-Box (offenbar Original)

Das Kürzel auf der Skala hinter Patent könnte für JT oder IT stehen. Ansonsten kann ich keinen Hinweis auf Hersteller oder Herkunft finden. Auch finde ich keine ähnliche Rechenuhr, auch nicht in Hopps o.g. Buch.

Die Bedienung ist ungewöhnlich: Drehung des Zeigers oder der Skala per Drehknopf auf der Rückseite, Umschaltung durch hereindrücken / herausziehen des Knopfs (mit Ring).

Sperry's Calculator - K&E

vertrieben von Keuffel&Esser, New York, USA

Patent US773235 auf Elmer Ambrose Sperry am 24.10.1904

hergestellt 1903 bis Ende 1930er - insg. wohl  nur rund 1000 Stück; dieser Typ 3a (s.u.) 1909 bis 1911

Preis (K&E-Katalog): anfangs 20, dann 15 bis später 27,50 US$

Ø 5,5 cm (13,5 cm Skalenlänge); Tiefe (mit Drehrad): 1,5 cm

110 g; SN 476; ca. 1911

Das untere, große Drehrad dreht die Rechenscheibe, das obere den Zeiger.

Wegen des sehr hohen Preises im Vgl. zu Rechenschiebern offenbar nur geringe Stückzahlen.

Viele interessante Infos zu dieser Rechenuhr und ihren Varianten sind in "K&E Sperry Pocket-Watch Slide Rules" von Peter Hopp (2013) enthalten; danach ist der hier gezeigte Sperry's Calculator vom Typ 3a. Auch von Bob Otnes gibt es einen Bericht: Elmer A. Sperry and His Calculator.

Elmer Ambrose Sperry hat über 400 Patente erhalten, doppelt so viele wie Edison!

Wichmann

hergestellt für Gebr. Wichmann, Berlin (Hersteller? s.u.)

Ø 6,8 cm (18,5 cm Skalenlänge); 122 gr.

produziert um 1920 (abgebildet in einem Wichmann-Katalog von 1920)

Rechnungsarten gemäß Katalogeintrag: Multiplikation, Division, Proportion, Quadrat-/Kubkizahlen/-wurzeln, umgekehrte Verhältnisse, Logarithmen, Sinus, Brüche, Umwandlung Rechtecke in Quadrate, Diagonale von Quadraten, Flächen-/Kubikinhalte.

Bedienung für beide Seiten: Drehung der inneren Skalenscheibe (bis zur vorletzten Skala) per Drehknopf, Drehung des roten Zeigers per drehbarer Glasscheibe.

Wichmann ist Händler für Bürobedarf und vertrieb seinerzeit u.a. Rechen-schieber aus Pappe und Holz und auch verschiedene Rechenuhren. Dieses Modell 1399 wurde 1920 für 12,50 Mark angeboten. 1910 wurde eine Halden-Calculex (s.o.) ebenfalls als Modell 1399 für 12,50 Mark angeboten, 1939 jedoch die oben aufgeführte Molter Rechenuhr (s.o.) für 5,40 Mark. Dies macht eine Recherche und Zuordnung zu einem Hersteller nicht gerade leicht!

War der Hersteller Molter oder Halden? Die Skalen ähneln denen der Halden Calculex, die aber keinen Drehknopf hatte. Der Drehknopf gleicht aufs Haar dem meiner Calculigraphe (s.o), die aber ansonsten deutlich verschieden und kleiner ist (Ø 5,5 cm, 13,8 cm Skalenlänge).

Die Fa. Wichmann existiert immer noch in Berlin (Ihr Fachhändler seit 1873).