Thales / Schubert

da die Maschinen von diesen beiden Herstellern von Emil Schubert entwickelt wurden, hier in einer Rubrik zusammengefasst. Emil Schubert (1883 - 1952) war der unermüdliche, geniale Konstrukteur berühmter Maschinen wie "Thales M", "Thales GEO", "Elektro-Thales", "Thales CES" sowie natürlich auch der "Schubert", so Martin Reese in seinem Buch.

 

Literatur zum Firmengründer: "Emil Schubert: Firmengründer und Konstrukteur der Thales- und Schubert-Sprossenradmaschinen" von Martin Reese, HBw 56-58

 

Thales:

gegründet 1911 als Rechenmaschinen-Spezialfabrik in Landau-Pfalz, Umsiedlung 1914 nach Rastatt wegen der Nähe zur feinmechanischen Industrie im Schwarzwald ... 1953: 400 Mitarbeiter ...

 

Große Modellvielfalt mit den 23 Modellen (Stand 1937):

- M, MZ, ME, MEZ: 6x5x10 Stellen 

- A, AE, AR, AER: 10x8x13 Stellen (ohne Zehnerübertrag im UZW)

- C, CE, CR, CER: 10x8x13 Stellen (mit Zehnerübertrag im UZW)

- B, BE, BR, BER: 10x10x18 Stellen 

- D, DE, DR, DER: 12x10x18 Stellen

und den Sondermodellen

- CES (= CE mit Speicherwerk)

- GE (20x12x20 Stellen und Zehnerübertrag)

- Geo (Doppelmaschine mit 2 mal 9x8x13 Stellen)

Dabei bedeuten die Buchstaben ab Stelle 2:

E = Einstellkontrollwerk, R = Rückübertragung, Z = Zehnerübertrag im Umdrehungswerk, S = Speicherwerk

A, B, C, D und Geo mit Momentlöschung

Die Preise lagen 1937 zw. 200 (Modell M) und 1250 (Geo) Mark.

 

Literatur: "Thales - 1911-1961 (Jubiläumsschrift)"; Martin S.271/455; Reese S.69ff; "Thales" in Stätten Deutscher Arbeit 7, 1953; Seriennummern

 

In den 1950ern gab es auch die Kleinaddiermaschine Thales KA in mehreren Varianten.

 

Schubert:

Schubert war bis 1936 Konstrukteur bei Thales (s.o.) und startete 1937 mit der Produktion von Rechenmaschinen unter eigenem Namen (bis Ende 1960er).

Es gab die Modellreihen A (6x6x10), C (6x6x11) und D (10x8x13), ab 1963 Modell E mit 10er-Blocktastatur (s.u.) und ab 1959 die Addiermaschinen der Modellreihen J und K.

1958-63 auch als Rokli-Maschinen vertrieben (mit Zusatz S).

 

Thales A(1)

SN 6368 (Ende 1910er), im Holzkasten; 9x8x13 Stellen; 24x11,5x9,5 cm; produziert ca. 1911-1950 - Variante A(1) mit Flügellöschung bis ca. 1920;
Preis 1924: 425 M

Schlittenrückstellung per ein/aushängbarem Zugband (s. Abb. 3+4). Dieses Expl. wurde interessanterweise von einem Brunsviga-Händler vertrieben.

Thales C(2)

SN 13251 (ca. 1923), im Holzkasten; 9x8x13 Stellen, 27x12x9,5 cm;

produziert ab ca. 1914 bis 1950

Variante C(2) mit Trapezschlittenschloss

NoName, d.h. ohne Thales Schriftzug auf Maschine und Holzkasten; nach Bölter wohl ziemlich selten.

Thales CE

SN 49875 (ca. 1939), im Holzkasten; 10x8x13; mit Einstellkontrolle

Beschr.+Fotos folgen

Thales CER/S

Beschr.+Details folgen

xxx; 10x(8+2)x(13+14); mit Einstellkontrolle und vorgesetztem Speicherwerk. ... 36,5x23,5x18 cm (ohne gr. Hebel links)

SN153005
Vgl. CES und DER/S ... Die Modelle Thales CER/S und DER/S besitzen zusätzlich noch eine Einrichtung zur Rückübertragung vom Resultat- ins Einstellwerk, so dass der Speicherinhalt für eine beliebige Weiterverarbeitung abgerufen werden kann (aus u.g. Link).

Link: Speichervorrichtungen bei mechanischen Vierspezies-Rechenmaschinen; Erklärung der Bedieneinrichtungen

Thales Geo (Doppelrechenmaschine)

Thales Geo (Var. I)

produziert von 1931* bis 1940er (Var. I)

*in der Dez. Ausgabe 1931 der Zeitschrift für Instrumentenkunde vorgestellt.

36,5x20x16 cm (ohne Haube/Bodenbrett); 13,9 kg (ohne Haube)

2x9+1x8+2x13 Stellen

SN 60596 von Anfang 1940er

Doppel-Rechenmaschine mit Haube

Die Thales Geo besteht im Prinzip aus 2 gekoppelten Rechenmaschinen. Die beiden Maschinen können gleich- oder gegenläufig betrieben oder entkoppelt werden. Bei der Thales Geo kann der Schlitten soweit verschoben werden, dass beide Ergebniswerke unter jede Teilmaschine gesetzt werden können.

Doppelrechenmaschinen wurden z. B. im Vermessungs- und Finanzwesen oder für wissenschaftliche Berechnungen verwendet.

Vergleiche auch Doppelrechenmaschine Brunsviga D 13 R-1.

Literatur: "Mechanische Rechenmaschinen für wissenschaftliche Berechnungen" von Erhard Anthes

"Thales Modell Geo" (Bedienungsanleitung, 32 Seiten) 

Link: Infos und Rechenbspe. im Rechnerlexikon

Thales Geo (Var. II; bzw. Geo/R)

produziert von 1950 - 1965 (Var. II)

2x9+2x8+2x13 Stellen

41,5x21,5x17 cm; 13,9 kg

SN 82189 von ca. 1951/52

Doppel-Rechenmaschine, mit hochklappbarem Blech als Vorlagenhalter 
Nachfolgemodell der Thales Geo I, nun mit 2 Umdrehungszählwerken und mit Rückübertragung (weitere Infos s.o.)

Thales M - Muldivo

produziert 1925 bis 1940; SN 26733 (ca. 1932); 6x5x10 Stellen; 22,5x13x10,5 cm

Modell M ist das einfachste Miniaturmodell ohne Zusatzeinrichtung.
Die Miniaturmodelle wurden von Thales 1925 eingeführt und je nach Modell bis 1940 (M) oder bis 1965 (ME) gefertigt.

Thales MER

produziert von 1925 bis 1952; SN 88686 (ca. 1952); mit Einhand-Rückübertragung und Einstellkontrolle

Beschr.+Fotos folgen

Thales MEZ

produziert von 1925 bis 1949

6x5x10 Stellen*; 23x13,5x13 cm; 4,0 kg

(*die jüngere Variante hatte 6 statt 5 Stellen im Umdrehungswerk)

SN 47982 von ca. 1939

mit Zehnerübertrag im UZW und Einstellkontrolle

Schubert ADM Teacher (Schubert CW)

Bilder folgen

 

hergestellt von Schubert & Co KG, Rastatt

baugleich mit Schubert CW, produziert ca. 1955-1972

6x6x11 Stellen; x cm; x kg

Seriennummer: CW153401; produziert Mitte 1960er

Standard-Sprossenradmaschine mit kleiner Kapazität, aber aus Rationali-sierungsgründen dennoch im großen Gehäuse der D-Modelle; sie gab es auch mit Rückübertragung als ADM Teacher III (diese baugleich mit der Schubert CRV). In GB in Kooperation mit der Fa. A.D.M. Business Systems Ltd., London, als Rechenmaschine zur Nutzung in Schulen angeboten - offenbar nur wenig erfolgreich.

Dazu gehörte dann natürlich auch ein entsprechendes Schulbuch, das 5-bändige Werk "School mathematics with the desk calculator" von W.D. Lewis, das 1966/67 erschien (insg. 210 S.). Es ging dabei nicht nur um das Erlernen der Elemente und Bedienung einer Rechenmaschine am Bsp. der ADM Teacher, sondern auch um das einiger mathematischer Formeln und Regeln.

Links/Lit.: "Emil Schubert: Firmengründer und Konstrukteur der "Thales"- und "Schubert"-Sprossenradmaschinen", Martin Reese, HBw 56-58; Infos im Rechnerlexikon

Schubert Sondermodelle V 001, V 019, V 023

hergestellt von Schubert & Co KG, Rastatt

Einige Schubert-Maschinen tragen die Seriennummer V 0NN; die größte mir bekannte ist die V 055. Hier gezeigt werden die Exemplare V 001 (?), V 019 (Daumenschaltung für Schlitten) und V 023 (Kippgewicht in der Sprossenradwalze). Ich kenne noch ein weiteres Expl. mit der Nummer V 055.

Schubert V 001

basierend auf einem Schubert D-Modell

10x8x13 Stellen; 28,5x14x13,5 cm; 5,3 kg

Seriennummer: V 001

... noch habe ich nicht herausgefunden, was es mit deisem Modell auf sich hat bzw. warum es eine V-Nummer trägt. Und wie/wieso kam es in den Handel (Händlerschild; oder nur zur Reparatur?) ...

Schubert V 019

basierend auf einem Schubert D-Modell

10x8x13 Stellen; 28,5x15x13,5 cm; 7,4 kg

Seriennummer: V 019

... mit zusätzlicher Daumenschaltung für den Schlitten vorne unten (s. Abb. 4+5), die nur bei diesem Expl. versuchsweise realisiert wurde; es ist dadurch auch rund 2 kg schwerer als andere Schubert D-Modelle ...

Schubert V 023

basierend auf einem Schubert C-Modell

6x6x11 Stellen; 25x14x13 cm; 4,1 kg

Seriennummer: V 023

... mit Kippgewicht in der Sprossenradwalze (s. Abb. 6). Zweck: ...

Schubert E

Sprossenradmaschine mit 10er-Blocktastatur (siehe dort) - letzte Konstruktion von Schubert